Kasachische Zuckermelone

Die Kasachische Zuckermelone habe ich das erste Mal im kühlen, nassen Sommer 2017 angepflanzt. Das war wirklich kein besonders gutes Jahr, somit ein wirklicher Härtetest für Melonen. Die Kasachische Zuckermelone jedoch hat diesen Test hervorragend bestanden. Selbst unter diesen widrigen Bedingungen sind die Früchte zuverlässig ausgereift und schmeckten fantastisch, ganz ohne Gewächshaus, Pflanztunnel, oder geschützten Platz, einfach nur im Freiland. Das schaffte sonst nicht einmal die „Sugar Baby“.

Aussaat

Für die Aussaat empfehle ich den April, der ist zwar prinzipiell zu kalt, aber wenn man sich mit ein paar Gurkengläsern, oder ähnlichem behilft, indem man die über die Aussaatstelle stülpt, hat man ein kleines Gewächshaus geschaffen, welches zuverlässig dafür sorgt, dass die Melonen keimen und vor Frost geschützt sind. Die Anzucht im Haus halte ich für nicht sehr geeignet. Das liegt zum Einen daran, dass man in der Wohnung selten 5°C erreicht, die Pflanzen somit trotzdem einen Kälteschock bekommen, wenn man sie im Mai auspflanzt und zum Anderen sind die Töpfe immer begrenzt, die Wurzeln können sich also nicht so entwickeln, wie sie es sollten. Das Ergebnis ist bei mir jedenfalls immer das Gleiche. Die Pflanzen entwickeln sich besser, wenn ich sie an Ort und Stelle aussäe. Wenn das Glas dann gegen Ende Mai gut mit dem Pflänzchen ausgefüllt ist, entferne ich es und beginne Gerüste darüber zu setzen.

Dieses Bild ist am 8. Juli entstanden, man kann leicht erkennen, wie klein diese Pflanzen sind, die Aussaat erfolgte also wirklich viel zu spät, nach diesem Bild sind die Pflänzchen noch einmal versetzt worden und trotzdem schafften es diese Pflanzen reife Früchte zu bilden. Diese Sorte ist daher für mich nicht mehr aus dem Garten wegzudenken. Egal, ob es ein kalter, verregneter, oder ein heißer, trockener Sommer wird, diese Melone bringt garantiert Früchte.

Pflege

Die Kasachische Zuckermelone ist eine Kletterpflanze, gibt man ihr ein Gerüst, erklimmt sie mit Freude alles, was sie an zusätzlicher Fläche bekommt. Dieses Gerüst hat eine Menge Vorteile: Die Oberfläche der Pflanze für die Photosynthese vergrößert sich. Der Winkel zur Sonne kann optimiert werden. Die Früchte liegen nicht auf der Erde, sondern hängen luftig und trocken, damit sicher vor Fäule und Schnecken in der Luft, die Früchte haben so keine Chance sich unter den Blättern zu verstecken, anders kann es schon passieren, dass man eine Frucht übersieht und die Ernte verpasst. Auch wenn sich dieses System als das optimale für mich herausgestellt hat, heißt das aber nicht, dass man das so umständlich machen muss. Die Robustheit der Pflanze ist fast grenzenlos, die kommen mit großen Temperaturschwankungen zurecht, sind sie einmal angewachsen, ist auch Trockenheit kein Problem, dann werden die Früchte jedoch kleiner. Wenn ich Flächen gerade nicht nutze, werfe ich diese Samen auch einfach hin und lasse sie wachsen, auch gänzlich ohne Pflege kann man leckere Früchte ernten, wie das folgende Bild beweist.

Ernte

Ab Juli kann man regelmäßig leckere Melonen genießen. Wenn die Früchte reif werden, verfärben sie sich gelblich, sie bekommen eine leicht raue Oberfläche, wie man auf dem Bild oben erahnen kann, das sollte man jedoch nicht mit der normalen Oberfläche, die sich ein wenig haarig anfühlt verwechseln. Sie bekommen auch einen herrlichen, süßen Duft, allerdings wird es dann höchste Zeit die Melone abzunehmen, danach platzen sie schnell auf und werden schnell unbrauchbar. Die letzten Früchte des Jahres muss man dann zwangsweise unreif ernten. Die unreif geernteten Früchte reiften jedoch noch im Regal nach, so haben wir teilweise noch im Januar frisches, eigenes Obst.